Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Deutschland eine Vielzahl von Wandergruppen, die zum Teil von Mandolinen und Gitarren musikalisch begleitet wurden. So auch in Geseke. Hier gab es die beiden Zupfmusikgruppen „Edelweiß“ und „Waldfrieden“.
Das Foto stammt aus dem Jahr 1933.
Gründung und die ersten Jahre
In diesen Gruppen reifte der Gedanke mehr als nur Wanderlieder zu spielen. Man wollte die Zupfmusik, die damals mehr als Haus- und Wandermusik galt, innerhalb eines Orchesters pflegen und auch Originalwerke für Zupforchester einstudieren.
Durch die Initiative von Heinrich Kühnast und einiger weiterer Mitstreiter wurde im Jahre 1930 aus diesen Gruppen das Mandolinen-Orchester „Waldfrieden“ gegründet um etwas Neues in Sachen Zupfmusik zu Beginnen.
Heinrich Kühnast, ein in der Zupfmusik erfahrener Mann, erläuterte die Möglichkeiten und Aufgaben eines Mandolinenorchesters und übernahm dann auch die Leitung des neuen Orchesters.
Die Orchesterproben fanden im Nebenraum der Gaststätte Bürger, Elfruthen, statt. Das folgende Foto stammt aus der Gründerzeit.
Da das Orchester damals vornehmlich eine Laienspielschar war, welche die „Musik nach Gehör“ wohl beherrschte, die „Musik nach Noten“ aber weniger wurden für diese Übungsabende angesetzt um das Spiel nach Noten zu erlernen.
Am 28. Mai 1932 fand die erste Generalversammlung nach der Gründung statt. In dieser Generalversammlung wurde Heinrich Kühnast in seinem Amt als Leiter und als 1. Vorsitzender bestätigt.
Im Herbst 1932 wurde, zusammen mit dem Mandolinen-Orchester Lippstadt, erstmals ein öffentliches Konzert aufgeführt. Die aktive Mitgliederzahl betrug zu der Zeit 12 Personen.
In den folgenden Jahren bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges pflegte man die Kameradschaft und die Orchesterarbeit wurde kontinuierlich fortgeführt. Bei Veranstaltungen anderer Vereine schuf das Mandolinen-Orchester oftmals den musikalischen Rahmen. Die Zahl der Mitglieder war inzwischen auf 44 Personen angestiegen.
Infolge des Zeitgeschehens von 1933 ist aus dieser Zeit wenig vom Orchester zu berichten. In einer Versammlung im September 1933 wurde Bernhard Wieland zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Die Wirren des Krieges mögen Schuld daran sein, dass das Mandolinen-Orchester in dieser Zeit kaum mehr in Erscheinung trat.
Das Vereinsleben kam aber nicht ganz zum Erliegen; denn Heinrich Kühnast bildete weiter Mandolinen- und Gitarrenspieler aus und pflegte in kleinem Kreis und besonders in seiner Familie die Zupfmusik.
Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches begann Heinrich Kühnast mit dem Wiederaufbau des Orchesters. Von den 16 Spielern, die den Verein gegründet hatten, waren außer Heinrich Kühnast, nur noch zwei weitere verblieben. Aber schon 1946 konnten weitere acht Mitglieder eingeschrieben werden.